Vermisste im Mehlstaub

Ernstfall wurde in der BÄKO Bremerhaven geprobt

Etliche Feuerwehrmänner versuchten, den selbst inszenierten Brand bei der Bäko zu löschen. Mit Erfolg. Foto: Wengoborski

Aus der Presse: Nordsee-Zeitung vom 13. November 2014

SIEVERN. Vier Ortsfeuerwehren rückten am Donnerstag an, um bei der Bäko in Sievern den Ernstfall zu proben. Dichter Qualm zog durch die Gebäude, mehrere Personen wurden vermisst.

„Feuer“, brüllt eine Männerstimme aus dem Untergeschoss des Bäko-Gebäudes in Sievern. „Hat da jemand ’Feuer‘ gerufen“, fragt eine Mitarbeiterin des Fachgroßhandels für Bäckereien und Konditoreien irritiert. Mit voller Lautstärke kommt die Warnung noch mal. „Moment, Moment, wir müssen doch noch ...“, sagt die Mitarbeiterin jetzt hektisch. Doch dann schnappt sie sich ihre Jacke und folgt ihrem Chef Mirko Oeltermann und den anderen Kollegen über die Feuerleiter nach draußen. Qualm verbreitet sich durch den Treppenflur in die Büroräume. Bei Bauarbeiten im Erdgeschoss ist Linoleum in Brand geraten.

"Wir lagern hier eine Menge Mehl. Bei einem Brandt könnte es zu einer Mehlstaubexplosion kommen."
Mirko Oeltermann, Geschäftsführer der BÄKO
 

Auf einer Wiese vor dem Gebäude versammeln sich die Mitarbeiter, während in der Ferne die Sirenen läuten. Kurz darauf fahren die ersten roten Einsatzwagen mit Martinshorn und Blaulicht in die Straße ein. Die Ortsfeuerwehren aus Sievern, Hoßel, Debstedt und aus Langen sind gekommen. Sie üben für einen echten Notfall. „Den Ernstfall kann man nicht proben, aber man kann ihn zur Routine machen“, sagt Mirko Oeltermann, Geschäftsführender Vorstand der Bäko. Die Feuerwehr sei schon einmal im Gebäude gewesen, um die Räume kennenzulernen. Im Gespräch mit Lothar Joreitz, Ortsbrandmeister in Sievern, sei dann die Idee zur großen Übung gekommen.

Während des Tumults hält Oeltermann sich zurück. „Ich möchte sehen, wie meine Mitarbeiter klarkommen, wenn ihre Führungsperson fehlt“, sagt der Geschäftsführer. Doch nicht nur der ist zwischenzeitlich nicht aufzufinden: Schnell wird klar, dass sieben Mitarbeiter verschwunden sind. Während die Schläuche ausgelegt werden, machen sich Lars Haidinger und Marcel Schneider vom Angriffstrupp der Ortsfeuerwehr Hoßel bereit. Atemschutzmasken werden übergezogen und die Ausrüstung überprüft. Die Axt sitzt an richtiger Stelle am Gürtel, die Kopflampen sind an. Ab geht es in den dichten Qualm. „Wir haben nichts mehr gesehen. Obwohl wir schon auf dem Boden gekrabbelt sind“, erzählen sie. Bianca Rogel von der Stadtatemschutzwarte Langen und andere Feuerwehrmänner haben ein waches Auge auf die Arbeit der Retter.

Während Schneider und Haidinger im Bürogebäude zugange sind, versuchen ihre Kollegen das Dach der Lagerhalle zu löschen. „Wir lagern hier eine Menge Mehl. Es könnte schnell zu einer Mehlstaubexplosion kommen“, warnt Oeltermann. Doch die Feuerwehrleute bekommen den Brand unter Kontrolle und der Angriffstrupp rettet alle Verschollenen.

Am Ende gibt es eine umfangreiche Manöverkritik: „Abgesehen von ein paar Kleinigkeiten, die noch geübt werden müssen, sind wir sehr zufrieden“, sagt Stefan Zimdarf, Pressesprecher der Feuerwehren der Stadt Langen.

(Quelle: Kim Wengoborski, Nordsee-Zeitung)

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