Turnaround kommt voran

Turnaround kommt gut voran
Die von Vorstand und Aufsichtsrat aufgezeigte Perspektive gefällt: Die BÄKO-Mitglieder fällten alle Entscheidungen einstimmig.

Aus der Presse: BÄKO Magazin vom August 2013

Langen-Sievern: Dass der Geschäftsbericht einer BÄKO das Thema „Gesundheitsförderung“ als Motto nimmt, lässt aufhorchen. So ging es auch den Teilnehmern der Generalversammlung der BÄKO Bremerhaven in Langen-Sievern. Die Begründung von Geschäftsführer Mirko Oeltermann war einleuchtend: Was liege bei den Menschen, die für gesunde Lebensmittel ohne Konservierungsstoffe und hohe Zuckeranteile sorgen, näher als dieses Anliegen „Gesundheit"? Das Thema betreffe die Bäckereien und die BÄKO als Zulieferer und Dienstleister gleichermaßen. Daher steht nicht nur den eigenen Mitarbeitern, sondern auch den Mitgliedsbetrieben Juliane Schattauer, Leiterin des BÄKO-Geschäftsbereichs Personal/Controlling, als zertifizierte Gesundheitsmanagerin beratend zur Seite. Wenn das dazu führe, dass auch nur ein Mitarbeiter gesünder lebt, betonte Oeltermann, sei das als Erfolg zu werten. Auf lange Sicht hoffe er auch auf betriebs- und volkswirtschaftliche Effekte. z. B. durch bessere persönliche Motivation und weniger Krankheitstage. Die Begriffe „positives Lebensgefühl" und „hohe Motivation” standen auch Pate für Andreas Jacobs' Impulsreferat, dessen langen Titel er in der Schlagzeile zusammenfasste: „Von grauen Zellen zu bunten Ideen". Darin spricht er sich für intensive Teamarbeit bei der Suche nach neuen Ideen aus. Kreativität, so wie sie auch Bäckereiunternehmer für die Weiterentwicklung ihrer Geschäftsideen benötigen, wirkt laut Jacobs immer dann besonders inspirierend, wenn sie gemeinsam mit anderen gelebt wird. Auch Ideenentwicklung sei im Team, am besten in Vierergruppen, besonders effektiv. Und die beste Voraussetzung für das erfolgreiche Umsetzen sei „Spaß bei der Arbeit".

Mit dieser Einstellung sind im vergangenen Jahr auch Vorstand und Aufsichtsrat der BÄKO Bremerhaven angetreten. um den Turnaround für die in rauer See stehende Großhandelsgenossenschaft voran zu bringen. Nach einem Vorjahresabschluss, der mit einem operativen Minus von 165 Tsd. Euro Sorgenfalten hinterlassen hatte, gab es für die erfolgreiche Arbeit pünktlich zum Sommerferienbeginn gute Noten: Philipp Kloke, Prüfer des Deutschen Genossenschafts- und Raiffeisenverbands (DGRV), bewertete das in diesem Jahr vorgelegte, ausgeglichene Betriebsergebnis (+2 Tsd. Euro) als „sehr gut“. Doch auch diese Anerkennung aus berufenem Munde verhehlt nicht, dass noch wesentliche Schritte zur weiteren Konsolidierung folgen müssen. So stellte der DGRV-Experte heraus, dass die Rücklagen dringend gestärkt werden sollten. Die Eigenkapitalquote sei gegenüber dem Vorjahr nochmals um 0,7% auf 32,3% gesunken. Dieser Aufforderung hätte es kaum mehr bedurft, denn der Generalversammlung lag bereits eine Empfehlung des Vorstands für eine Kapitalerhöhung vor. Einstimmig beschlossen die Mitglieder die Verdopplung des Anteilswerts von 400 auf 800 Euro.

Als geschäftsführendes Vorstandsmitglied hatte Mirko Oeltermann zuvor berichtet, dass noch 57 backende Betriebe beliefert werden. Dennoch zeigte er sich ebenso wie ARV Jörg Itjen zuversichtlich: „Die BÄKO findet jetzt auch außerhalb der Backbranche Akzeptanz." Steigende Umsätze würden u. a. in der Gastronomie erzielt. Nicht-backende Kunden hätten den Umsatzrückgang aus der Backbranche nahezu kompensiert. Auch die ersten vier Monate des laufenden Jahres. in denen der nicht-backende Bereich 27% Umsatzzuwachs schaffte und den weiter gesunkenen Umsatz im backenden Segment nahezu ausgeglichen habe, bestätigen laut Oeltermann den Trend.

Trotz des Umsatzrückgangs insgesamt im traditionellen Geschäftsfeld. u. a. durch Geschäftsaufgaben und Insolvenzen verursacht, haben die verbliebenen Bäcker und Konditoren den Durchschnittsumsatz auf 176 Tsd. Euro steigern können - ein laut DGRV-Prüfer Kloke im BÄKO-Vergleich „über dem Durchschnitt" liegender Wert, der „zufrieden stellen kann." Trotz der noch voraus liegenden, schwierigen Wegstrecke und der auch in diesem Jahr ausgefallenen Dividende erteilten die BÄKO-Mitglieder Vorstand und Aufsichtsrat die einstimmige Entlastung für das abgelaufene Geschäftsjahr.

Vorstandsmitglied Hans Buck wurde, weil er mit Ende der Generalversammlung sein Ehrenamt aufgeben und in Ruhestand gehen will, bereits einstimmig die persönliche Entlastung für seine Tätigkeit 2013 erteilt. Eine Nachwahl sei nicht nötig, beschied ARV Itjen. weil die Satzung einen BÄKO-Vorstand aus zwei Personen zulasse. Itjen dankte Buck für sein langjähriges Engagement. Seit 1974 BÄKO-Mitglied, übernahm er seit 1986 ehrenamtliche Aufgaben in Aufsichtsrat und Vorstand. Buck selbst betonte, dass er zwar „von der Brücke, aber nicht von Bord" gehe. Er sei sich sicher, dass mit der Neuausrichtung wieder „ruhiges Fahrwasser kommt".

Kennzahlen 2012

Umsatz: 17,9 Mio. Euro (–1,2 %)
Bilanzgewinn: –61,9 Tsd. Euro
Eigenkapitalquote: 32,3 %
Mitglieder: 80 (– 5)

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