SIEVERN. Mirko Oeltermann lächelt bescheiden. Aber man merkt ihm an: Er ist stolz ob der Lobesworte, die Jörg Itjen, Vorsitzender des Aufsichtsrates der BÄKO Bremerhaven eG, soeben vor versammelter Mannschaft gefunden hat: „Wenn wir Dich nicht mit der Geschäftsführung betraut hätten, würde das Unternehmen heute nicht so gut dastehen, wie es dasteht.“ Seit zehn Jahren ist der 44-jährige Langener dabei, seit neun Jahren oberster Ansprechpartner für Bäcker, Konditoren, Gastronomen und Hoteliers im Elbe-Weser-Dreieck, hat organistorische und inhaltliche Neuerungen auf den Weg gebracht. Bei der 110. Generalversammlung wurde schnell klar: Das Konzept geht auf, die Zahlen unter seiner Regie stimmen - auch in schwierigen Zeiten.
Oeltermann versteht sich nicht als Solist. In seinem Bericht zum Jahresabschluss 2018 hebt er immer wieder die Leistung des Teams als „Herz der Genossenschaft“ hervor. „Nur gemeinsam haben wir die Dinge umgesetzt und den kontinuierlichen Ausbau der Geschäftsfelder vorangetrieben.“ Dabei habe die „wertschätzende Kommunikation“ gegenüber den Mitarbeitern und deren Bereitschaft, zuverlässig und aktiv Verantwortung zu übernehmen, einen entscheidenden Bestandteil am Gelingen des Gesamtvorhabens. Und ohne die grundsätzliche Leidenschaft der Mitgliedsbetriebe und deren Freude am Lebensmittel wäre das Geschäft der BÄKO Bremerhaven mit Sitz in Sievern ohnehin nicht von Erfolg gekrönt.
„Die Bilanz ist ausgeglichen, die Bilanzsumme mit 3,2 Millionen Euro stabil - und das trotz der Insolvenz eines unserer größeren Betriebe“, resümiert Oeltermann, ohne dabei den Namen „Die Havenbäcker“ zu nennen. Verbindlichkeiten und Forderungen sind weiter abgebaut, die Entschuldung bei den Banken wurde fortgesetzt. Zwar seien mit knapp 16 Millionen Euro rund 700.000 Euro weniger als 2017 umgesetzt worden, doch dies habe viele Ursachen. Eine davon liegt in der „deutlich geringeren Investitionstätigkeit unserer Kunden“. Und am Rekordjahr 2017, in dem die BÄKO mehr als zwei Millionen Euro allein an Investitionsgüterumsätzen zu verzeichnen hatte (in diesem Jahr waren es „nur“ 1,2 Millionen Euro).
Oeltermann weiß: Die Branche ist angesichts großer Konkurrenz - unter anderem Fast-Food-Ketten - permanentem Wandel unterworden: Während der vergangenen zehn Jahre sei der Umsatz der backenden Mitgliedsbetriebe um knapp 6 auf 11,4 Millionen Euro gefallen. Gleichzeitig sei der Umsatz der nicht-backenden Betriebe auf 4,6 Millionen Euro gewachsen - was einem Umsatzanteil von 30 Prozent entspreche. Oeltermann: „Insgesamt konnten wir eine verbesserte Umsatzrendite erwirtschaften.“ Der Jahresüberschuss 2018 liegt bei 61.000 Euro, ein Jahr zuvor waren es „nur“ 27.000 Euro. Die Mitgliedsbetriebe dürfen sich über 10 Prozent Dividende freuen, doppelt so viel wie angepeilt.
Das erfreute Klaus Burger, Geschäftsführer der BÄKO-Zentrale in Duisburg, ebenso. Auch er dankte Oeltermann und seinem Team für die vorausschauende Anpassung an den Markt und die innovativen Weiterentwicklungen, die das Unternehmen im Elbe-Weser-Dreieck weiterhin gut aufstellten. Für Burger ist klar: „Top-Qualität, Service und Regionalität bleiben Garanten für den Erfolg.“
Dass Wandel auch Chancen birgt, machten Tim Lehner und seine Kollegen vom Bachelor-Studiengang „Gründung, Innovation, Führung“ (GIF) an der Hochschule Bremerhaven deutlich. Als Firma Metricc Consulting stellten die jungen Leute den Mitgliedern die „Bäckerei der Zukunft“ vor, die anhand moderner Kameras den Kunden und sein Einkaufsverhalten anaylsieren kann. Auf der Grundlage dieser Daten sei es möglich, weitere Verkaufsstrategien zu entwickeln - eine Perspektive, die auch für Mirko Oeltermann interessant erscheint. Zum Abschluss der Generalversammlung wurde nicht nur Carsten Mehrtens aus Spaden für 25-jährige Mitgliedschaft geehrt. Auf Vorschlag von Jörg Itjen nahmen die Mitglieder mit Annette Prenzler aus Beverstedt zudem eine weitere Frau in den Aufsichtsrat auf.
Andreas Schoener, mit freundlicher Genehmigung der NORDSEE-ZEITUNG
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