Nachhaltigkeit als Erfolgsrezept

Die Dächer der Bäko Bremerhaven sollen – wo es erforderlich ist – saniert und mit Photovoltaik-Anlagen bestückt werden. Geschäftsführender Vorstand Mirko Oeltermann (links) und Aufsichtsrat Jörg Itjen werfen einen Blick auf die entsprechenden Flächen.

Nachhaltigkeit als Erfolgsrezept: Bäko investiert nach gutem Geschäftsjahr mehr als 500 000 Euro.

Sievern. Die Bäko Bremerhaven investiert am Standort Sievern in den nächsten Monaten deutlich mehr als 500000 Euro. Mit diesem Geld sollen Projekte rund um die Nachhaltigkeit vorangetrieben werden. Das positive Geschäftsergebnis des vergangenen Jahres eröffnet neue Spielräume.

Mirko Oeltermann, seit 2009 geschäftsführender Vorstand der Bäckerei-Genossenschaft, spart bei der Generalversammlung an diesem Nachmittag nicht mit Lob für die Mitarbeiter. „Der Erfolg liegt in der Gemeinschaft“, betont der 47-Jährige dankbar. Und er liegt in einem „wesentlich anderen Verhalten“, als es bei vielen Marktteilnehmern festzustellen gewesen sei. „Wir haben während der Pandemie-Krise eine moderate Kurzarbeit gewählt und diese auf alle Mitarbeitenden verteilt, so dass sämtliche Kompetenzen im Unternehmen verfügbar waren“, erklärt Oeltermann. Zudem sei gelungen, die permanente Lieferbereitschaft aufrechtzuerhalten, indem man keinen Lastwagen abgemeldet habe. „Wir verzichteten teilweise auch auf Mindestbestellwerte, um es unseren Kunden und Mitgliedern zu ermöglichen, ihr Geschäft im Rahmen der Möglichkeiten weiterzuführen“, erläutert Oeltermann.

Das Ergebnis bestätigt die Strategie: Die Bäko steigerte ihren Umsatz im vergangenen Geschäftsjahr von rund 13,7 auf knapp 16 Millionen Euro. Dies entspreche annähernd dem Resultat des Jahres 2019. Ebenso erfreulich sei der Jahresüberschuss in Höhe von 117 000 Euro; im Vorjahr lag dieser bei „nur“ 4300 Euro.

Zahlreiche Neukunden

Gründe für diese Entwicklung sind nach Angaben des geschäftsführenden Vorstands nicht nur darin zu suchen, „dass wir zahlreiche Neukunden gewinnen konnten“, sondern auch in der Tatsache, dass die Liefermengen bei den mehr als 300 Bestandskunden im Elbe-Weser-Dreieck insgesamt gesteigert worden seien – was bei höheren Rohstoffpreisen natürlich auch zu mehr Einnahmen geführt habe.

„Zukunft ist das Ergebnis unserer gemeinsamen Entscheidungen“, unterstreicht Oeltermann einen beinahe philosophischen Grundsatzgedanken des Genossenschaftsmodells. Man sei fest davon überzeugt, „dass die Kollegen ihre Bereiche exzellent verantworten“. Deshalb wolle man mit ihnen auch die Zukunft gemeinsam gestalten.

Ein weiteres Investitionsprogramm soll die Bäko noch nachhaltiger aufstellen, Kosten reduzieren, Abläufe optimieren und letztlich Betriebsergebnisse steigern. Geplant ist unter anderem die Sanierung der Gebäudedächer und die Installation von Photovoltaik- Anlagen ebendort. „Wir werden unsere eigene Stromversorgung gestalten“, sagt Oeltermann. Zudem soll ein Parkplatz gebaut werden, um ein attraktives Angebot für die Mitarbeiter zu schaffen, die dann Ladesäulen auf dem Gelände nutzen können und eventuell ihr nächstes Fahrzeug auf Hybrid- oder Elektrotechnologie umstellen.

Der Erfolg liegt in
der Gemeinschaft.
Mirko Oeltermann, geschäftsführender Vorstand der Bäckerei-Genossenschaft

Damit nicht genug: In Kürze wird man auf dem Gelände am Grasweg die betrieblichen Fahr- und Rangierwege für die wuchtigen Lieferfahrzeuge verbessern. So soll Zeit gespart, Reifenabrieb reduziert und Sicherheit erhöht werden. Ganz „nebenbei“ spart die Bäko auf diese Weise immerhin rund 750 Liter Diesel pro Jahr.

Unabhängig von politischer oder religiöser Überzeugung – und unabhängig davon, ob man den „menschengemachten Klimawandel“ als real betrachte oder leugne – Nachhaltigkeit ließe sich auf zwei Dinge konzentrieren, sagt Oeltermann. „Zum einen muss die Reproduzierbarkeit von Ergebnissen erhalten bleiben, um effizient zu arbeiten, zum anderen reduziert nachhaltiges Arbeiten die Kosten. Alles, was ich an Energie und Ressourcen nicht verbrauche, muss auch nicht bezahlt werden.“

Zustimmung bei Aufsichtsrat Jörg Itjen. „Bei den geprüften und berichteten Ergebnissen gibt es keine Beanstandungen“, sagt der Konditormeister aus Cuxhaven. Deshalb stimme der Aufsichtsrat dem Jahresabschluss ebenso zu wie den Maßnahmen und Projekten sowie den strategischen Entscheidungen und Planungen des Vorstands. Trotz der Corona-Einschränkungen sei die Ertragslage gut, so Itjen. Der Aufsichtsrat sprach sich für eine Kapitaldividende von 10 Prozent an die 47 Mitgliedsbetriebe aus – insgesamt 117 000 Euro. Grünes Licht auch vom Deutschen Genossenschafts- und Raiffeisenverband: Dorothee Böhmer konstatierte, „dass Finanz-, Vermögens- und Ertragslage zufriedenstellend sind“. Die Mitglieder entlasteten Vorstand und Aufsichtsrat einstimmig. (axt)

 

Andreas Schoener, mit freundlicher Genehmigung der NORDSEE-ZEITUNG

 

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