Leutheusser-Schnarrenberger will Genossenschaftsgesetz weiter verbessern

Aus der Presse: www.mittelstandsverbund.de, 09.02.2012

Berlin, 09. Februar 2012. „Was dem einzelnen nicht möglich ist — es gelingt ihm in der Genossenschaft“ — Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger eröffnete die Veranstaltung ihres Ministeriums zum Internationalen Jahr der Genossenschaften mit einem klaren Statement für die herausragende wirtschaftliche und gesellschaftliche Rolle der genossenschaftlichen Kooperation. Genossenschaften ermöglichten langfristiges, erfolgreiches Wirtschaften — sie hätten eine überdurchschnittlich stabile Ertragslage und seien immun gegen  feindliche Übernahmen. „Genossenschaften stellen sich erfolgreich dem Wettbewerb und sind hochmodern!“, betonte die Ministerin.

Eine wichtige Rolle bei der Stärkung der Genossenschaften habe auch die Novelle des Genossenschaftsgesetzes von 2006 gespielt. Unterschiedliche Verbesserungen sowie der Abbau bürokratischer Hürden hätten zum heutigen Gründerboom im Genossenschaftswesen erheblich beigetragen. Gleichwohl hält die Ministerin die Reformbestrebungen für noch nicht abgeschlossen — und möchte weiter nachbessern. Konkret seien besondere Regelungen für kleine Genossenschaften  angedacht, die z.B. keiner Pflichtprüfung unterliegen sollen. Ebenso plant die Ministerin, bürokratische Vorhaltungspflichten bestimmter Dokumenten zu lockern.

„Genossenschaften sind einzigartig!“ — weshalb die Besonderheiten der Genossenschaften langfristig erfolgreiches Wirtschaften begünstigen, machte im Anschluss Prof. Dr. Theresia Theurl, geschäftsführende Direktorin des Instituts für Genossenschaftswesen (IfG) Münster, deutlich. So sei die Wertschöpfung in Genossenschaften primär daran ausgerichtet, Werte für ihre Mitglieder, den so genannten „MemberValue“, zu schaffen. Dieser Mitgliederwert entstehe sowohl durch die Leistungen der Genossenschaft, durch Vorteile aus der Eigentümerfunktion als auch durch die Werte aus langfristigen Investitionen in die Genossenschaft. So trete das kurzfristige Rendite-Denken des „Shareholder Value“ in den Hintergrund. Die Übernahme von Verantwortung, die tiefe realwirtschaftliche Verankerung sowie die langfristige Orientierung der Genossenschaften würden gestärkt.

Doch weiß die Bevölkerung von den Stärken der Genossenschaft? Hier überraschte Prof. Theurl die Tagungsteilnehmer mit positiven Nachrichten: So ist die deutsche Bevölkerung über Genossenschaften durchaus gut informiert. Wie das IfG Münster in einer jüngst veröffentlichten Studie herausfand, kennen 83 Prozent der Deutschen den Begriff „Genossenschaft“, viele Menschen können auch wichtige Merkmale genossenschaftlicher Kooperationen nennen. Besonders bekannt sei, dass Genossenschaften dem Wohle ihrer Mitglieder dienen müssen. Gleichzeitig decke die Studie aber auch deutlichen Informationsbedarf über Genossenschaften auf, so Prof. Dr. Theresia Theurl. Es bleibe somit viel Raum für die Informationsaktivitäten zum Internationalen Jahrs der Genossenschaften.

Ute Höhfeld, Referatsleiterin im Bundesministerium der Justiz, ermunterte, das Genossenschaftsjahr 2012 intensiv zu nutzen, um die Stärken der genossenschaftlichen Rechtsform noch stärker gegenüber Gesellschaft und Politik zu kommunizieren. Sie begrüßte insbesondere die gemeinsame Kampagne der genossenschaftlichen Verbände anlässlich des Internationalen UNO Jahrs der Genossenschaften: „Das Motto ‚Ein Gewinn für alle‘ macht den großen Nutzen der Genossenschaften deutlich!“, so die Ministerin.

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