Generalversammlung 2012
Neuausrichtung ist bewältigt
Aus der Presse: BÄKO-magazin 8|2012
Langen-Sievern: Die Restrukturierung ist im Wesentlichen vollzogen - jetzt muss wieder das Geldverdienen im Fokus stehen. Unter diesen Vorzeichen hat die BÄKO Bremerhaven ihre Generalversammlung im sanierten und renovierten Firmensitz in Langen-Sievern abgehalten. Der Aufsichtsratsvorsitzende Jörg ltjen betonte in seiner Begrüßung. dass für das geschäftliche Wohl oder Wehe der Genossenschaftjedes Mitglied einen Beitrag leisten kann: „Es ist unsere BÄKO, der müssen wir die Stange halten.“ ltjen appellierte daher an die fast 50 GV-Teilnehmer: „Kauft also hier!" Die Alternative könne sonst sein, „dass wir Service und Regionalität verlieren“.
Geschäftsführer Mirko Oeltermann unterbreitete einen Geschäftsbericht, der einen Umsatz von 17.8 Mio. Euro ausweist. Das Minus von 24% gegenüber dem Vorjahr sei besonders im Non-Food-Geschäft entstanden und resultiere vor allem aus einem sehr umsatzstarken Jahr 2010. gegen das die geringeren Umsätze mit Maschinen und Geräten 2011 abfielen. Oeltermann verwies zudem darauf, dass Umsätze von annähernd 500 Tsd. Euro aus Projekten, die 2011 begonnen wurden, erst in der Bilanz 2012 wirksam werden. Ihre Food-Umsätze steigerte die BÄKO im vergangenen Jahr um 1.2%.
Um die Wirtschaftlichkeit der BÄKO zu erhöhen, sind in den vergangenen Jahren bereits mit der energetischen Gebäudesanierung wichtige Schritte erfolgreich gemacht worden. So habe man seither die gesamte Energiepreissteigerung komplett kompensieren können. Weitere Einsparungen wurden und werden im Personalbereich generiert. Überstunden und Urlaubsansprüche wurden erfolgreich reduziert. auch konnten Neueinstellungen für ausgeschiedene Mitarbeiter vermieden werden. Dennoch gebe es Verbesserungspotenzial, erläuterte DGRV-Vorstand Dirk Lehnhoff in seinem Prüfbericht; u. a. wies er auf den im Vergleich zu ähnlich strukturierten BÄKOs noch zu hohen Mitarbeiterbestand hin, empfahl eine Reduzierung des Lagerbestands an Warenvorräten und betonte, dass angesichts der zurückgegangenen Eigenkapitalquote der Rücklagenstärkung besondere Bedeutung zukomme. Demgemäß beschlossen die BÄKO-Mitglieder einstimmig, den Gewinn von rund 6.3 Tsd. Euro den Rücklagenzuzuführen und keine Dividende auszuschütten.
Zur GV wurden einige Personalien bekannt, die teilweise auch aus den turnusgemäßen Wahlen resultierten. BM Gerd-Rudolf Meyn, langjähriger ehrenamtlicher Vorstand der BÄKO, schied aus Altersgründen aus dem Vorstand aus. Seine Aufgaben führt BM Wolfgang Rohde weiter, der deshalb bereits im August 2011 sein AR-Mandat niedergelegt hatte. Neu in den AR wählten die Mitglieder Kristian Tiedemann, Sohn des früheren AR-Vorsitzenden Hans-Günther Tiedemann, der sich nicht mehr zur Wiederwahl stellte. Martin Blanck, dessen Amtszeit ebenfalls auslief, wurde einstimmig für eine weitere Legislaturperiode in den AR gewählt.
Für die BÄKO Bremerhaven, die als eine der ersten Einkaufsgenossenschaften der BÄKO-Familie einen Schwerpunkt auf das Gastronomiegeschäft gelegt hat, bot angesichts des veränderten „Unternehmer-Mix" in der Mitgliedschaft auch ein Vortrag Nutzen. der Fragen der Personalführung in den Vordergrund stellte. Zumal. da der Referent selbst aktiver Handwerksunternehmer ist, wenn auch nicht im Bereich der Lebensmittelproduktion. Aber Klempnermeistern stellen sich mitunter dieselben Fragen wie Bäckern und Gastwirten: „Wie gewinne ich auf Dauer die besten Mitarbeiter, statt nur über Mitarbeitermangel zu klagen?" Die Antwort von Rolf Steffens aus Alsdorf bei Aachen fiel anders aus als erwartet. Er plädiert dafür, dass der Chef zuerst das Unternehmen zukunftssicher aufstellt: Unternehmensziel schriftlich definieren. Geschäftsprozesse wirtschaftlich organisieren. Rechnungswesen ordnungsgemäß führen und kontrollieren. Mitarbeiter zielorientiert motivieren und aus- bzw. weiterbilden, die Identität in Design und Kommunikation prägen und vorleben. Und schließlich: die Zielplanung überwachen und nötigenfalls korrigieren. Denn, so Steffen, wer seine Firma so führt, dass er sich selbst und dem gesamten Unternehmen Ziele und Entwicklungsetappen vorgibt, der weckt die Eigenverantwortlichkeit seiner Mitarbeiter. Sie identifizieren sich in der Folge mit „ihrem" Betrieb und dessen Werten, denn sie merken, dass vom Erreichen der Unternehmensziele auch ihre berufliche Zukunft abhängt. (sh)
Kennzahlen 2011
BÄKO BREMERHAVEN
Umsatz: 17,8 Mio. Euro (-2.4%)
Bilanzgewinn: 6,3 Tsd. Euro
Eigenkapitalquote: 31.8%
Mitglieder: B5 (+1)