Einkauf muss in den Keller

Bäko investiert 400000 Euro in eine energetische Rundumerneuerung – Mitarbeiter improvisieren

BÄKO Bremerhaven
Wirklich gemütlich ist es nicht, doch Bernd Alexander nimmt sein vorübergehendes Kellerbüro mit Humor. Der Leiter des strategischen Einkaufs freut sich, wenn die Sanierung bei Bäko abgeschlossen ist. Foto as

Aus der Presse: NZ vom 15. September 2010

SIEVERN. Drei Meter überm Erdboden hat Jens Lammers alles fest im Griff. Der Bauleiter der Fachfirma hämmert einen Aluminiumhaken nach dem anderen ins eingerüstete Mauerwerk – Vorbereitungen für eine Fassadenkonstruktion, die aufgrund ihrer dämmenden Eigenschaften ordentlich Heizkosten pro Jahr einsparen wird. Insgesamt investiertdie Bäko am Standort in Sievern rund 400000 Euro in die energetische Rundumsanierung.

Geschäftsführer Mirko Oeltermann ist zufrieden mit dem Fortgang des ehrgeizigen Projekts. Denn an der Ostseite von Bäko leisten Lammers und sein Team die gleiche gute Arbeit, wie zuvor an der nördlichen und südlichen Wand des Firmengebäudes, das arg in die Jahre gekommen ist. In voraussichtlich vier Wochen wird die Fassade in Holzoptik komplett sein. „Ich freue mich schon darauf, dass wir dann auch nach außen hin ein modernes Unternehmen sein werden“, sagt Oeltermann und verweist des Weiteren auf die gekippte Glasfassade im Eingangsbereich, die im Laufe des Monats eingebaut wird. „Das wird ein echter Hingucker“, erklärt der Geschäftsführer und dankt dem Ingenieurbüro KSF GmbH für die Zusammenarbeit. An vielen Stellen des Hauses wird gleichzeitig modernisiert. Überall Plastikplanen, Mauersteine, Schutt, Dreck, Staub. Das war überfällig. Die Holzrahmen der Fenster zum Beispiel sind im Laufe der Zeit undicht geworden. Schwitzwasser sammelte sich. Fäulnis breitete sich aus. „Wir haben zuerst einmal überall Brüstungen hochgezogen“, sagt Oeltermann. Dann wurden bislang 75 moderne, mehrfachverglaste Fenster eingesetzt. Und neue Heizkörper installiert. „Laut Gutachten steckt in diesem Gebäude ein Energie- Einsparpotenzial von bis zu 70 Prozent“, sagt Oeltermann. Insgesamt zehn Gewerke sind am Start. Draußen wie drinnen. Firmen aus der Region. „Uns war die Stärkung der heimischen Wirtschaft wichtig“, sagt Oeltermann.

Da sind die Sanitär-Fachleute, die auf allen Etagen die Toiletten auf den neuesten Stand bringen: Abschied von der verstaubten gelben Klinkeroptik hin zu einer klaren grau-weißen Linie.„Das klappt alles wunderbar“, freut sich Oeltermann beim Rundgang. „Kein lautes Wort, alle arbeiten Hand in Hand.“ Da ist zum Beispiel Michael Müller. Der gelernte Industrie-Elektroniker befestigt gerade das Kabelnetzwerk unter der Decke des Büros von Oeltermann, das übrigens deutlich verkleinert werden wird. „Nebenan wollen wir gleich einen Besprechungsraum einrichten“, sagt der Geschäftsführer, der mit Personalleiterin Juliane Schattauer in die Buchhaltung umgezogen ist, unter Hinweis auf Verbesserungen im internen Ablauf.

Vorübergehend fensterlos
Apropos Umzug: Höchste Ansprüche werden auch an die Belegschaft gestellt: Kollegen müssen in anderen Räumlichkeiten arbeiten, damit alle Büros modernisiert werden können. Angela Janßen und ihre Kolleginnen sitzen im Innungsraum der Bäckerinnung. Im Keller. Nebenan ist Bernd Alexander zu finden. Im ehemaligen Vorratsraum, von oben bis unten fensterlos, hat der Leiter für den strategischen Einkauf Quartier bezogen. „Wenn es heiß ist, kann es hier unten angenehm sein“, nimmt Alexander sein Büro mit Humor. Ute Becker, sie sitzt in der Zentrale des genossenschaftlichen Unternehmens, hat wenigstens ein Fenster im Büro des technischen Kundendienstes. „Eng ist es trotzdem“, sagt sie. An der Tür prangt ein Schild mit der Aufschrift „Rumpelkammer“…

Artikel: Nordsee-Zeitung (ANDREAS SCHOENER)

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